Starte deine Sizilien Rundreise am besten ganz weit oben im Norden, nämlich in Palermo. Die italienische Stadt ist die Hauptstadt Siziliens und liegt direkt an der Küste. Da es hier unter anderem einige interessante, historische Sehenswürdigkeiten gibt, ist es ratsam genügend Zeit dafür einzuplanen. Nach Palermo geht es weiter zu den schönsten Orten im Norden Siziliens – hier sind meine Sizilien Reisetipps für dich:

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Scopello – ein sizilianischer Geheimtipp

Dieser Küstenort ist der perfekte Platz für einen Sprung ins kalte Nass. Der Badestrand westlich des Castellammare del Golfo besteht aus weißen Kieselsteinen und grenzt an wunderschönes, türkisblaues Wasser. Da er eher klein und unbekannt ist, wird er auch nicht von Touristen überrannt. Trotzdem oder gerade deswegen ist er einer der schönsten und saubersten Strände in ganz Sizilien.

Scopello ist ein überschaubares Fischerdorf –  charmant und idyllisch aufgebaut. Du kannst dir dort unter anderem die alte Thunfisch-Fangstation ansehen und gemütlich auf der Terrasse einen Espresso trinken.

Sicily itinerary Scopello

Erice – eine Kleinstadt mitten auf dem Berg

Dieses Sizilien Highlight wird vor allem deine Augen erfreuen. Die mittelalterlich angehauchte Stadt befindet sich im westlichen Teil Siziliens und liegt hoch oben auf dem Berg Monte Erice. In rund 750 m Höhe hast du eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Städte, das Mittelmeer sowie auf den schönen Strand San Vito Lo Capo. In weiter Ferne kannst du sogar die Ägaden – eine Inselgruppe – erblicken.

Um den beeindruckenden Aussichtspunkt zu erreichen, kannst du entweder die schmale Bergstraße wählen oder eine Fahrt mit der Seilbahn unternehmen.

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Cornino & Monte Cofanino

Nicht weit von Erice entfernt liegt der überschaubare Küstenort Cornino. Hier kommst du am besten mit Taucherbrille her, denn unter der blauen Wasseroberfläche befindet sich eine beeindruckende Unterwasserwelt. Danach bietet sich der saubere Sandstrand zum Entspannen und zum Spazieren gehen an.

Für begeisterte Wanderer empfiehlt es sich, den Monte Cofanino zu umrunden. Die Wanderroute um den 315 m hohen Berg ist rund 8 km lang und dauert in etwa 3 Stunden. Der Zeitpunkt für diese Unternehmung sollte jedoch gut gewählt sein, da es kein schattiges Plätzchen und keinerlei Möglichkeit zur frühzeitigen Einkehr gibt. Ich empfehle dir die frühen Morgen- und die späten Abendstunden dafür. Wasser und Kopfbedeckung nicht vergessen!

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Castellammare del Golfo – ein Ort zum Entspannen, Flanieren und Genießen

Diese italienische Gemeinde befindet sich an der Nordwestküste Siziliens und grenzt unmittelbar an den gleichnamigen Golf. An diesem bekannten Touristenort kannst du durch die atmosphärische Altstadt und zum nahegelegenen Hafen flanieren. 

In den späten Abendstunden, also zur blauen Stunde, solltest du deine Kamera zücken den Tourismusort von oben ablichten. Die Farbenpracht des Himmels und der umliegenden Berge ist es wert, festgehalten zu werden.

Castellammare del Golfo

Das Riserva Naturale Orientata dello Zingaro – Natur pur

Eines darf auf der Sizilien Rundreise Route natürlich nicht fehlen: eine Wanderung durch das Naturreservat Orientata dello Zingaro. Insgesamt umfasst es eine Fläche von 1600 ha und einen 8 km langen Küstenstreifen. Fahre am besten die Straße entlang, bis du nicht mehr weiterdarfst. Von dort heißt es: wandern. Du wirst staunen, wie schön die Natur doch sein kann, wenn sie nicht von Autobahnen oder ähnlichem verdrängt wird.

Auf der Wanderroute hast du die ganze Zeit über einen fantastischen Blick auf das weite, strahlend blaue Meer.

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Abendessen am Meer

Nach einem anstrengenden Tag voller Wanderungen und anderen Aktivitäten ist ein Abendessen am Meer der perfekte Abschluss. Dafür bietet sich die Gemeinde Valderice an, genauer gesagt: Tonnara di Bonagia – eine alte Thunfisch-Fangstation. In einem der Restaurants kannst du mit perfektem Ausblick auf das Meer den Tag ausklingen lassen.

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Marsala – Salz & Sundowner

Die Hafenstadt liegt an der Westküste von Sizilien und ist vor allem für die Salzgewinnung in den Salzsalinen bekannt. Früher war die Salzgewinnung von Marsala eine der wichtigsten Einnahmequellen. Heute wird auch Touristen das Betreten der Salinen gestattet. Sogar ein kleines Museum wurde daran angrenzend eröffnet.

Marsala auch für den namensgleichen Marsalawein bekannt. Ein Gläschen davon kannst du dir in einer der vielen Strandbars gönnen. Von hier aus hast du abends eine perfekte Sicht auf die hinter den Salzlagunen untergehende Sonne. Ein genialer Platz für einen Sundowner.

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Ein Tagesausflug von Trapani

Mein absoluter Sizilien Reisetipp: Eine Bootstour von Trapani nach Levanzo und Favignana. Diese beiden ägadischen Inseln werden von wunderschönen Buchten und türkisfarbenem Meer umgeben. Am Hafen von Favignana hast du die Möglichkeit dir ein Fahrrad auszuleihen und damit die kleine, überschaubare Insel zu erkunden. 

Du solltest dir allerdings ein paar gängige Italienisch-Phrasen zurechtlegen, da du hier weder mit Deutsch noch mit Englisch weit kommen wirst. Das hat vor allem den Grund, dass es in dem Gebiet noch nicht allzu viele Touristen gibt – eine angenehme Abwechslung. 

Levanzo Sicily

Selinunte – Ausgrabungen der Griechen

Ein Sizilien Highlight ist diese archäologische Fundstätte an der Südküste: Selinunte. Hauptsächlich wirst du hier die letzten Überreste der griechischen Stadt Selinus begutachten können. Dazu zählen unter anderem zwei Nekropolis sowie weitläufige Tempelanlagen. Zu besichtigen sind die archäologischen Funde immer bis 1 Stunde vor dem Sonnenuntergang. Mein Tipp: Am Abend zur goldene Stunde ist es dort einfach magisch.

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Wo übernachten auf deiner Sizilien Rundreise?

Ich habe das B&B Z’Angelina* in Valderice gewählt. Ein charmantes, kleines Bed and Breakfast mit ganz lieben Gastgebern, extrem saubern Zimmern und einem Pool. Plus: das Frühstück war der absolute Wahnsinn. 

Noch etwas Geschichte gefällig?

Sizilien wurde durch viele verschiedene Kulturen, Länder und Organisationen geprägt. Die Mafia spielt dabei zwar auch eine Rolle, allerdings eine nicht halb so wichtige, wie ihr vielleicht annehmen würdet.

In den frühen Anfangszeiten von 750 v. Chr. – 215 v. Chr. gehörte Sizilien noch zu Griechenland. Die Griechen erbauten jede Menge Türme und andere Bauwerke, die du noch heute besichtigen kannst. Des Weiteren konzentrierten sie sich auf die Landwirtschaft und den gewinnbringenden Export von diversen Waren. Der bekannte Wissenschaftler Archimedes sorgte indes für mehr Verständnis im Bereich der Wissenschaft sowie der Kunst und Kultur. Man könnte nun meinen, dass diese Zeit eine sehr friedvolle Atmosphäre hatte. Nun, das genaue Gegenteil war der Fall. Es herrschte Krieg zwischen den beiden Großmächten der Römer und der Karthager. Heute ist dieser als der Punische Krieg bekannt.

Schlussendlich siegte das römische Volk und es kehrte langanhaltender Frieden ein. Nach etwa 500 Jahren breitete sich jedoch das Christentum aus und Sizilien spaltete sich. Im östlichen Teil entstand das Byzantinische Reich und deren Hauptstadt Konstantinopel. Während dieses immer stärker wurde und sich ausbreitete, entstand im Süden die Großmacht der Araber und des Islams.

Es kam erneut zum Krieg, aus welchem die Araber 831 n. Chr. siegreich hervorgingen. Sie erzielten durch neuartige Bewässerungs-Methoden großartige Fortschritte in der Landwirtschaft und verliehen Sizilien einen arabischen Touch. Christen, Juden und Muslime lebten indes friedlich miteinander bis in das Jahr 1300 n. Chr. zusammen. Währenddessen streiften die Normannen und danach die Staufer durchs Land. Zu Zeiten der Anjou kam es dann zu dem historischen Volksaufstand gegen ausländische Besatzer. Dieser ist unter dem Namen sizilianische Vesper bekannt geworden. Als es wieder ruhiger wurde, wussten die Sizilianer nicht recht, was sie nun tun sollten, weswegen sie einen spanischen Fremdherrscher baten, über die Provinz zu herrschen.

Die überwiegend spanische Herrschaft der nächsten 600 Jahre wurde vor allem von den Landbaronen zwischenzeitlich durchbrochen. Diese übernahmen rechtmäßig die sizilianische Innenpolitik und gelangten so zu mehr Macht. Daraus entstand die Mafia, welche vor allem im 19. Jahrhundert ihren Aufstieg feierte und die spanische Aristokratie verdrängte.

Um das Jahr 1860 wurde Sizilien im Rahmen des sogenannten Risorgimento von dem Guerillakämpfer Giuseppe Garibaldi von jeglichen Besatzern befreit. Durch die Gründung des italienischen Nationalstaates war Sizilien nun offiziell ein Teil von Italien. Die Änderungen, welche die Befreier herbeiführten, gefiel der Bevölkerung, zugunsten der Mafia, jedoch gar nicht. Nach dem 2. Weltkrieg gelang den Landbaronen das erneute Erlangen von Macht.

Seit 1970 wird nun aktiv gegen die Mafia vorgegangen. 1985 wurde anlässlich dazu der erste Antimafia-Bürgermeister gewählt und 2012 erhielt Sizilien einen Antimafia-Ministerpräsidenten. 

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