Dies ist ganz bestimmt nicht dein erster Artikel, den du über Marrakesch liest, da bin ich ziemlich sicher. Die meisten beschreiben diese Stadt schlichtweg als faszinierend. Das stimmt auch! Sie ist ziemlich faszinierend und aufregend. Aber, es gibt Dinge, die du vorher wissen solltest, damit du abwägen kannst, ob Marrakesch etwas für dich ist oder lieber doch nicht. Ich hatte nämlich meine Zweifel, aber die wunderschönen Fotos, die ich gesehen habe, haben meine Skepsis dahinschmelzen lassen. Das ist kein Glamour-Post á la Bloggerin im super-luxuriösen Riad am Pool im knappen Bikini, Weintrauben essend und alles ist einfach super awesome. Für mich war nämlich nicht alles super awesome. Hier sind meine Marrakesch Tipps und alles was du wissen solltest, wenn du das erste Mal dorthin reist.

Majorenne Garden Marrakech
Der wunderschöne Garten von Majorelle. Die Farben sind echt, ein tolles Spiel von Licht und Schatten

Marrakesch alleine - ist es sicher?

Marokkaner sind generell äußerst gastfreundlich und extrem nett zu Touristen. Wenn du lächelst, bekommst du garantiert ein Lächeln zurück. Die wohl meist gestellte Frage, vor allem unter Frauen, ist wohl: Ist Marrakesch „sicher“ wenn man alleine reist? Ich sage, ja. Mir scheint die Stadt sehr sicher zu sein, die Touristen werden herzlich willkommen geheißen und niemand scheint etwas Böses im Schilde zu führen. Allerdings gibt es sehr dunkle, schmale Gassen, in denen ich alleine bei Dunkelheit ein ungutes Gefühl hätte. Davon abgesehen gibt es neben den vielen freundlichen Menschen leider auch ein paar sehr aufdringliche Kandidaten, deren Verhalten mit der Zeit ganz schön nervend sein kann.

Ich setze „sicher“ unter Anführungszeichen, denn jeder definiert sicher anders. Für mich bedeutet es, mich frei, alleine und ohne Unbehagen bewegen zu können, ohne Angst, auch am Abend durch die Stadt gehen zu können, ohne Angst, ausgeraubt, verfolgt oder gar verschleppt zu werden.

Gibt es die ultimativen Marrakesch Tipps für Frauen? Ich würde sagen, nein. Nur so viel: Ich vertraue gerne auf mein Bauchgefühl, wandere nicht nachts alleine in dunklen Gassen herum, bleibe freundlich aber bestimmt zu den Aufdringlingen und steige in ein Taxi, sollte ich mich total verlaufen haben.

Marrakesh travel solo
Die faszinierenden Souks von Marrakesch 

Marrakesch und Taxis. Eine komplizierte Angelegenheit.

Ein Taxi in Marrakesch zu bekommen ist relativ einfach. Theoretisch. Sagen wir so, du bekommst ganz einfach ein Taxi, allerdings ist das Verhandeln des Preises ziemlich mühsam. Alle Taxis sind mit Taxametern ausgestattet, nur wollen diese nicht so recht eingeschalten werden. Alle Taxifahrer versuchen, dir einen fixen Tarif aufzuschwatzen, der – wie könnte es anders sein – weit über dem Taxameter Preis liegt. Ein Einheimischer sagte mir, dass man mit Taxameter eigentlich nie mehr als 25 Dirham für eine Strecke bezahlen sollte. Aber die Fahrer probieren es natürlich. 

Die Taxi Preise in Marrakesch werden also willkürlich festgelegt. Den besten Rat den ich dir geben kann, ist, einfach wegzugehen. Die meisten bieten dir einen Kompromisstarif an, einige lassen dich davonziehen. Sie wissen, dass der nächste Ahnungslose bald um die Ecke kommt und ihren überzogenen Preis bezahlen wird. Oft funktioniert es am besten, wenn du einfach auf der Straße ein Taxi anhältst, anstatt an einem Taxistand zu verhandeln.

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Wähle ein Riad

Riads sind entzückend. Du weißt nie, was sich hinter einer Türe befindet und meistens verbirgt sich etwas Wundervolles dahinter: Ein wunderschöner Innenhof, oftmals ein kleiner Pool, kleine süße Tische und Sitzecken. Alle Riads verbreiten diesen marokkanischen Charme und haben das typische Interieur mit den bunten Fliesen in schönen Mustern, die silbernen Accessories, die bequemen Sofas und eine Dachterrasse mit Ausblick über die Medina. Was mir an den Riads – besonders an den kleinen unbekannten – so gefällt, ist die familiäre Atmosphäre. Außerdem glaube ich, dass die Riads sehr sicher sind, weil doch immer jemand an der Rezeption oder im Innenhof sitzt, der die Gäste kennt.

Ich rate dir allerdings, dein Riad weise auszuwählen. Es könnte zum Beispiel in einer kleinen Gasse sein, die mit dem Taxi nicht zugänglich ist, d.h. es könnte ein dunkles Labyrinth hinführen, was du möglicherweise bei Dunkelheit nicht so lustig findest. Und was du noch unbedingt beachten solltest, falls du planst, in den kühlen Wintermonaten in Marrakesch aufzuschlagen: Nimm genügend warme Klamotten mit. Es wird am Abend und in den Morgenstunden richtig kalt und die meisten Innenhöfe haben kein Dach bzw. sind nur mit einer Plane abgedeckt. Das mag großartig im Sommer sein, wenn du Zuflucht in der Kühle des Riad Innenhofes suchen kannst, aber im Winter ist es meist ziemlich ungemütlich. Also…Lagenlook!

Riad Marrakech
Riad Clefs d'Orient - wunderschön und ein supernetter Gastgeber

Essen & Alkohol in Marrakesch

Ich habe sehr viel über das großartige Essen in Marokko gelesen und gehört. Aber ganz ehrlich, mich hat es einfach gar nicht überzeugt. Du bekommst die gleichen Gerichte überall: Tajine, Couscous und Bastilla. An meinem ersten Abend bestellte ich mir voller Euphorie eine Hühner Tajine, die ich aus Wien in sehr guter Erinnerung hatte. Aber leider hatte die Tajine in Marrakesch mit der köstlichen in Wien so rein gar nichts gemeinsam. Das Huhn dürfte schon bessere Tage gesehen haben, denn es roch und schmeckte nicht mehr ganz taufrisch. Nach diesem Erlebnis und nachdem ich den Umgang mit Fleisch in den Souks gesehen hatte, beschloss ich, für meine 4 Tage in Marrakesch, Vegetarierin zu sein. Ich probierte es mit Gemüsecouscous am nächsten Tag und wurde leider wieder enttäuscht. Der Cousous schmeckte langweilig und das Gemüse war so zerkocht, dass ich es fast schlürfen konnte. Wo blieben denn all die guten Gewürze? OK, ich gebe zu, ich bin nicht der Foodie, aber trotzdem fand ich das Essen weder spektakulär noch schmeckte es gut.

Einen der Marrakesch Geheimtipps, den ich gehört habe, möchte ich noch mit dir teilen: die Schneckensuppe am Hauptplatz Marrakesch bei den Garküchen soll fantastisch sein. Habe ich, eben kein Foodie, allerdings nicht probiert 😉

Marrakesch und Alkohol… Wenn du glaubst, du kannst zu deiner Tajine oder dem Couscous gemütlich ein Glas Wein trinken, hast du dich getäusch. Viele bzw. die meisten Restaurants schenken nämlich keinen Alkohol aus. Wasser oder Säfte werden zum Essen serviert und nach dem Essen gibt es das Nationalgetränk Thé à la menthe, ein köstlicher Tee mit viel Minze. Nicht, dass es superwichtig wäre, aber so ein Glas Wein zum Abendessen ist schon etwas Herrliches, oder? Ich mochte daher das Café Arab sehr gern 😉

 

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Die Souks von Marrakesch. Einfach eintauchen

Die Souks sind eine andere Welt. Sie verschlucken dich, sobald du in ihr Labyrinth eintauchst. Die Farben, die Gerüche, die Menschen, die Verkäufer, die dir ihre Waren zu einem guten Preis verkaufen wollen. „Come in, just looking, where are you from, welcome to Marrakech“. Es ist schon eine faszinierende Welt, die du in den schmallen Gassen von Marrakesch findest und es ist jedenfalls ein Erlebnis, dort etwas zu kaufen. Ob du ein guter Verhandler bist, hängt von deinen Qualitäten als Schauspieler, deiner Standhaftigkeit und von deinem Wunsch, das Produkt auch tatsächlich zu wollen, ab. Der erste Preis, der dir genannt wird, ist immer weit von dem entfernt, den du am Ende bezahlen solltest. Wenn es so etwas wie eine generelle Regel gibt, dann liegt der finale Preis bei ca. 70% vom erstgenannten. Handeln kann ein lustiges Unterfangen sein und es gehört dort zur Kultur. Ich habe ein paar Sachen in den Souks gekauft, aber nach einer Weile wird die Prozedur etwas anstrengend. Es ist nämlich wirklich eine Prozedur. Hingehen, schmöckern, bezahlen, raus – das spielt es nicht. Sobald du Interesse an etwas zeigst, wird es sehr schwer, vom Stand wegzukommen, ohne etwas zu kaufen. Und wenn du den Fehler machst, ins Geschäft hineinzugehen, kommst du nur mit Müh und Not wieder heraus. Der Verkäufer stellt sich nämlich so hin, dass dein Weg blockiert ist und redet so lange auf dich ein, bis du entweder resignierst und kaufst oder du es schaffst, sich an ihm vorbeizuschlängeln und zu flüchten.

Marrakesh Souks

Orientierung und Navigation in Marrakesch

Ich habe meinen mobilen Hotspot GlocalMe zuhause vergessen und war somit an das Hotel Wifi gebunden. Roaming in Marokko war mir dann doch zu teuer. Brauchst du überhaupt Wifi, um durch Marrakesch’s Jungle zu navigieren? Nein! Du verirrst dich zwar immer wieder, so viel steht fest. Aber diese Schauermärchen vom Verlaufen und sich in einem Teil zu finden, wo man als Tourist besser nicht hingeht, sind, was sie sind: Schauermärchen. Außerdem kannst du Google Maps auch ohne Internet verwenden, es zeigt dir deinen Standort und der Punkt bewegt sich mit dir. Ich kann dir nur den Rat geben, tauche ein in die Straßen Marrakeschs und lass dich treiben. Du findest ganz bestimmt wieder heraus.

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Sag NEIN zu Tieren

Der Hauptplatz Djemma el-Fna ist das Herz der Medina. Die Marokkaner bieten hier ihre Produkte zum Kauf an. Kobras tanzen zu den Tönen der Pungi (das ist die Flöte der Schlangenbeschwörer) und Affen zeigen ihre Tricks – und leider locken diese vermeintlichen Attraktionen immer noch Touristen an, die ein paar Dirham springen lassen. Bitte nicht! Eine Kobra ist taub. Sie tanzt nicht zu den Klängen, sondern bewegt sich, weil sie sich bedroht fühlt. Gerüchten zufolge werden den Schlangen sogar die Giftzähne gezogen, was oft zu einem qualvollen Tod führt. Die Marokkaner dementieren diese Gerüchte allerdings, sie behaupten sogar, sie behandeln die Tiere wie ihre Kinder, füttern sie und sorgen dafür, dass sie gesund bleiben. 

Auch wenn ich kein großer Schlangenfan bin – Tatsache ist, ich habe eine Heidenangst vor den Kriechtieren – finde ich trotzdem, dass sie nicht auf einen Platz in der Stadt gehören, um Touristen anzulocken. Halte auch Ausschau nach den Typen, die mit einer Schlange daherkommen und sie dir ungefragt um den Hals legen wollen.

Djemaa el-Fna Marrakech animal tourism
Der Hauptplatz der Medina, Djemma el-Fna

Die Sache mit den Geldscheinen

Marokkaner mögen keine großen Geldscheine. Zumindest mögen sie es nicht, wenn du damit bezahlst und sie wechseln müssen. Schau also, dass du immer genug Kleingeld und kleine Scheine für Taxis, Eintrittsgelder und die Souks hast. Mit den großen Scheinen bezahlst du besser in den Restaurants. 

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Erlebe ein Hammam

Das ist eines der Dinge, die du unbedingt tun solltest, wenn du nach Marokko kommst. Ein Hammam ist ein Ort der Begegnung, der Ruhe und Erholung und spielt eine große Rolle im sozialen Leben der Marokkaner. Männer, Frauen und Kinder lieben ihr Ritual mit der schwarzen Seife und dem Körperpeeling. 

Je nach Budget kannst du die luxuriösere Touristenvariante wählen oder du gehst für ein paar Dirham in ein Hammam für Einheimische. Wofür auch immer du dich entscheidest, dein Körper ist nachher garantiert sauber und die Haut ist babyweich. Meine Marrakesch Hammam Empfehlung: Das Heritage Spa. Die Damen dort sind sehr lieb und ich mochte das Ambiente.

Tips for visiting Marrakech

Wann ist die beste Zeit für Marrakesch?

Marrakesch ist eine Destination für das ganze Jahr, allerdings wird es im Sommer verdammt heißt und in den Wintermonaten ein wenig kühl. Ich war im Dezember dort und habe sogar die Temperaturen im Vorfeld gecheckt, um auch ganz sicher die richtigen Klamotten einzupacken. Der Wetterbericht sagte 18-20 Grad (Celsius) untertags. In meiner Euphorie habe ich die niedrigen Zahlen in der Klammer einfach ignoriert. Mach bitte nicht den gleichen Fehler. Marrakesch liegt quasi in der Wüste, das heißt, es wird morgens und abends ziemlich frisch. Es ist nicht wie in Barcelona, wo sich sonnige 18 Grad wie 24 anfühlen. Nimm viele Lagen und einen Pyjama mit, falls du in den Wintermonaten nach Marrakesch fährst. Und denk dran: in den Riads gibt es keine Heizung (daher der Pyjama). Im Sommer wirst du die kühlen Innenhöfe der Riads lieben, im Winter sind sie eher Fluch als Segen.

When to go to Marrakech

Wie ziehst du dich in Marrakesch an?

Marokko ist ein muslimisches Land. Als Besucher, der respektvoll behandelt und willkommen geheißen wird, solltest du die Kultur respektieren und dich dementsprechend anziehen: keine knackigen Shorts oder Minis, bedecke deine Schultern und Knie, bauchfrei ist eher etwas für Ibiza, vermeide ganz einfach zu enge Klamotten. Auch wenn du auf Instagram Bloggerinnen in ultrakurzen Sommerkleidchen siehst, die gerade mal ihren Allerwertesten bedecken.

What to wear in Marrakech

Die Abreise vom Flughafen

Oh Mann, was habe ich gelacht, als mir ein Engländer erzählte, er muss mindestens zwei Stunden vor Abflug auf dem Flughafen in Marrakesch sein. Ich dachte, was macht man zwei Stunden vorher dort? In Wien reicht eine Stunde meistens aus – außer ich fliege ins Ami-Land. Aber er hatte so recht. Sei darauf vorbereitet, dass der Online Check-in nicht funktioniert. Und sei auch darauf vorbereitet, dass das Einchecken am Schalter ewig dauert. Ich weiß nicht, ob der Typ einen Roman geschrieben hat, jedenfalls schien es, als ob er sehr viel in den Computer tippen müsste, bis ich nach gefühlten 20 Minuten meinen Boardingpass in den Händen hielt. Und dann geht es los. Du musst den Pass mindestens sechs Mal herzeigen, wenn ich mich nicht verzählt habe. Es war Nebensaison, nichts los am Flughafen und ich war nach 50 Minuten am Gate. Mit Sicherheit dauert es in der Hochsaison um einiges länger – daher ist der 2-Stunden-Rat durchaus Ernst zu nehmen.

Tipp für die Anreise aus Wien:

Die Austrian fliegt von Wien jeweils Mittwoch, Samstag und Sonntag direttissima nach Marrakech. Schrecken dich die Parkgebühren am Flughafen ab? Müssen sie nicht! Denn es gibt eine Möglichkeit, dein Auto für ein paar Tage zum unschlagbar günstigen Tarif von 4,99 pro Tag abzustellen: Beim Parktiger in Schwechat.

Tips for visiting Marrakech

Hat Marrakesch mich bewegt?

Jetzt wird’s schwierig. Ich liebte die Farben und die Gastfreundschaft der Menschen. Ich liebte es, durch die Souks zu gehen und finde die Architektur einfach bezaubernd. Marrakesch ist eine großartige Stadt für Fotografen, vor allem, wenn du gerne Streetphotography machst.

Warum also vermisse ich dieses aufregende Gefühl, das ich von so vielen Menschen gehört habe? Warum bin ich nicht so fasziniert wie die anderen? Ist es, weil ich doof genug war, zu glauben, dass aus 9 Grad plötzlich 19 Grad werden und ich so ziemlich die ganzen vier Tage gefroren habe? Oder war es auch deshalb, weil die Männer am letzten Tag aufdringlicher zu sein schienen als die Tage vorher? Oder weil ich Hunger hatte und das Essen mich nicht zufriedenstellte? Ich möchte glauben, dass Marrakesch eine zweite Chance verdient. Vielleicht wenn es etwas wärmer ist. Wie denkst du darüber? Hast du noch weitere Tipps für Marrakesch, die du teilen möchtest?

Kennst du schon meine Marrakesch Empfehlungen? Hier sind meine 8 persönlichen Sehenswürdigkeiten Highlights.

 

 

 

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