Yangon war mein letzter Stopp auf meiner Myanmar Reise und ich hatte 3 Tage, um die Stadt kennenzulernen.  Ursprünglich hieß Yangon Rangoon. Sie ist die größte Stadt in Myanmar und sie boomt. Neue Restaurants, Bars und Shops eröffnen täglich ihre Pforten und alte Gebäude werden auf Vordermann gebracht und renoviert.

Ich habe das Hotel Merchant Art Residence gebucht. Die Fotos auf der Website haben ziemlich gut ausgesehen, die Bewertung war auch durchwegs sehr gut. Allerdings kann ich das so leider nicht wiedergeben. Meiner Ansicht nach hat der Hotelfotograf sehr gute Arbeit geleistet. Zumindest sah mein Zimmer nicht so aus, wie auf den Fotos. Mein Zimmer hatte zwar ein Fenster, doch wenn ich den Vorhang öffnete, sah ich direkt auf die Hauswand des Nachbargebäudes bzw. die Nachbarn sahen direkt in mein Zimmer. Die Lautstärke war jedoch das größere Problem – sowohl von außen als auch im Hotel. Man konnte wirklich jeden Mucks aus dem Nachbarzimmer hören oder wenn jemand bei deiner Tür vorbeiging. Das Positive war jedoch die Lage direkt an der Shwedagon Pagoda und dem Bahan market und die Dachterrasse. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmte für mich dennoch nicht.

Leider hatte ich in meiner Reiseplanung nur zwei Tage in Yangon, was etwas zu kurz für mein Programm war. Wenn du die Möglichkeit hast, bleibe in Yangon für drei Tage. Und hier sind die Top-Tipps für drei Tage Yangon:

Meine allererste Tat in Yangon war, ein Café zu finden. Ich würde mich zwar nicht als Kaffee-Junkie bezeichnen, allerdings brauche ich schon einen guten Cappuccino am Tag. Das war auf der bisherigen Route in Myanmar fast unmöglich. Ich konnte es kaum glauben, als ich in der Nähe meines Hotels das Gusto Café in der Dhammazedi Road entdeckte. Ich fühlte mich wie im Himmel: Cappuccino und Cheesecake – ein herrliches Mahl.

Nachher war Kultur angesagt: Ich ging direkt zur Shwedagon Pagoda. Das Bauwerk ist einfach nur imposant. Du erreichst die Platform der Pagoda über vier überdachte Aufgänge mit einigen Stufen und oben angekommen bezahlst du den Eintrittspreis von 8000 Kyat. Tausende Touristen, Einheimische und Mönche tummeln sich am Platz rund um die riesige goldene Stupa. Vergiss deine Kamera nicht, denn hier findest du unzählige Motive zum Fotografieren – speziell am späten Nachmittag, wenn das Licht so schön fällt und die Menschenmaßen herumstreunen. Such dir eine Ecke, setz dich hin und beobachte die Menschen und ihre Rituale. Es gibt sooo viel zu sehen und hier kannst du tolle Reisebilder schießen.

Rund um die Stupa findest du verschiedene „Corners“ – je nach Wochentag. Wenn du deinen Tag der Geburt kennst, geh an diesen Corner, begieße den Buddha mit Wasser und wünsch dir was. Ich hab das natürlich auch gemacht, aber mein Wunsch ist noch nicht in Erfüllung gegangen. Wahrscheinlich muss ich einfach noch ein wenig Geduld haben. Schließlich machen das Tausende Menschen jeden Tag und ich war wahrscheinlich einfach noch nicht an der Reihe 😉

3 Tage Yangon

3 Tage Yangon

Yangon

Yangon

Wenn du mit Mönchen reden möchtest, findest du hier viele, die die Möglichkeit suchen, mit Touristen zu quatschen und ihr Englisch zu verbessern. Ich habe Su Saitta, einen 26 jährigen Mönch getroffen und mich stundenlang mit ihm über unsere Leben und die Welt unterhalten. Manchmal hatte ich Schwierigkeiten, ihn zu verstehen, aber dennoch war es eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Hier ist also eure letzte Chance.

Wenn du ein Stativ dabei hast, kannst du die Swedagon Pagoda zur blauen Stunde fotografieren. Es ist nicht ganz einfach, aber schaffbar, vor allem wenn du ein Weitwinkelobjektiv hast.

 

Am nächsten Morgen nahm ich mir ein Taxi zum Strand Hotel und wanderte durch das Viertel mit den verschiedenen Kolonialbauten. So viel ich weiß, kann man auch eine „Architektur-Tour“ buchen und sich dabei mehr über die Bauten erzählen lassen. Ich hatte keinen Plan, wo ich herumging. Das brauchst du auch nicht unbedingt – nimm einfach deine Kamera und schau, was dir vor die Linse kommt. Wenn du dich übrigens über die braunen Flecken auf der Straße wunderst – die kommen von der Betelnuss, bzw. von dem, was von ihr übrig blieb als sie ausgespuckt wurde. Die Betelnuss ist das Genussmittel und Aphrodisiakum der Einheimischen. Die zerkleinerte Betelnuss wird mit gelöschtem Kalk in Blätter eingewickelt und gekaut. Sie ist auch der Grund für die ziemlich stark verfärbten Zähne der Burmesen. Du kannst die Betelnuss an jeder Ecke für wenig Geld kaufen. Ich habe sie selber nicht probiert, habe aber einen Beitrag von einem anderen Reiseblogger gelesen, der schon ziemlich betäubt davon wurde.

3 Tage Yangon

3 Tage Yangon
betel nut

3 Tage Yangon

Mein Liebelingsplatz in Yangon ist der Bahan market, vor allem am Vormittag, wenn sich die Einheimischen, Mönche und Novizen am Markt tummeln. Suche dir eine Ecke und beobachte – großartig für Streetphotography. Ich habe Dha. Maparala, das Oberhaupt des Aung Pan Kyaung Tike Klosters in Yangon getroffen. Er hat mich einfach angequatscht, zeigte mir den Markt und lud mich in sein Kloster ein. Leider war das nur eine kurze Begegnung, denn ich musste kurz darauf zum Flughafen. Wenn du nach Yangon kommst, besuche ihn. Er freut sich darüber.

3 Tage Yangon
Bahan market
3 Tage Yangon
Dha. Maparala
3 Tage Yangon
street kitchen Bahan market

Meine Zeit in Yangon war leider zu kurz. Ich hätte noch einen Tag gebraucht, um mit der Circle Line zu fahren. Die Circle Line ist ein Zug, der rund um Yangon führt. Du kaufst ein Ticket und kannst an jeder Haltestelle aus- und wieder einsteigen. Ich habe von anderen Fotografen gehört, dass das ein besonderes Erlebnis ist und man großartige Fotos vom Alltagsleben in Myanmar machen kann. Wenn du also Zeit dafür hast, mach es.

Auch wenn meine Zeit kurz war, so habe ich mir doch noch eine Massage gegönnt. Inya Day Spa kann ich dir dafür ans Herz legen. Die Damen dort sind total nett und massieren dir deine müden Muskeln. Ausnahmsweise habe ich mich hier einmal für Entspannung statt Reisefoto-Gallerie ausbauen entschieden 😉

 

Das war meine Reise durch Myanmar. Wenn du mich nach meinen persönlichen Highlights fragst, würde ich spontan Bagan, die Klöster und die Menschen in Myanmar nennen. Auch wenn sie so wenig besitzen, geben sie so viel an Wärme und Freundlichkeit. Wenn du jemals die Möglichkeit hast, nach Myanmar zu reisen, tu es. Vielleicht begleitest du mich ja bald auf eine Fotoreise dorthin?

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