Verschneite Landschaften im Winter sind ein wunderschönes Fotomotiv. Doch auch der Schnee selbst hat einiges zu bieten. Wenn du genau hinschaust, kannst du die filigranen Strukturen der einzelnen Schneeflocken erkennen. Jede für sich ist ein eigenes kleines Kunstwerk. Wie du diese Kreationen am besten ablichtest, erfährst du in diesem Tutorial Schneeflocken fotografieren.

Carina Kronsteiner

Ich heiße Carina, lebe zusammen mit meinem Mann und meiner Tochter im schönen Niederösterreich und bin leidenschaftliche Hobbyfotografin. 2013 ist meine erste DSLR, eine Nikon D3200, bei mir eingezogen, der ich auch immer noch die Treue halte. Lies unbedingt zum Ende des Artikels, um Carina’s beeindruckende Geschichte erfahren.

Carina
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leidenschaftliche Fotografin

Was du zum Schneeflocken Fotografieren benötigst

  • Kamera mit Makroobjektiv (alternativ: Nahlinse (z.B. Nisi), Zwischenringe)
  • Geeigneter Untergrund, idealerweise dunkel (z.B. Schal, Moos)
  • Eventuell Blitz oder Taschenlampe (falls es bereits dämmrig ist)
  • Und natürlich Schnee und niedrige Temperaturen

Kameraeinstellungen

Die Kameraeinstellungen können nicht pauschal festgelegt werden, da sie von dem vorhandenen Licht abhängen und davon, ob du mit einem Stativ oder aus der freien Hand fotografierst.

Wir wollen jedoch unser Motiv, die Schneeflocke, möglichst vom Hintergrund freistellen. Nun könnte man meinen, dafür benötige man eine weit geöffnete Blende (kleine Blendenzahl).

Beim Fotografieren im Makrobereich befinden wir uns jedoch in der Regel recht nahe am Motiv. Je näher ich mit meiner Kamera meinem Motiv bin, umso kleiner wird auch der Schärfebereich.  Damit unser gesamtes Motiv scharf abgebildet wird, müssen wir die Blende weiter schließen.

Als Nächstes wählen wir die richtige Belichtungszeit. Wenn du aus der freien Hand fotografierst, solltest du eine Belichtungszeit von mindestens 1/Brennweite verwenden, damit deine Fotos scharf werden und nicht verwackeln. Ein Beispiel: Bei einer Brennweite von 100 mm solltest du mindestens 1/100s als Belichtungszeit wählen).

Verwendest du ein Stativ, kannst du natürlich auch länger belichten.

Die ISO-Einstellungen wählst du entsprechend deiner Umgebungshelligkeit. Ist es sehr hell bietet sich ISO 100 oder 200 an, ist es jedoch bewölkt oder dämmrig musst du entsprechend mit der ISO-Einstellung nach oben gehen.

Schneeflocken fotografieren

Objektiv AF-S Micro Nikkor 40mm 1:2.8 G | 40mm, f/8, 1/80s, ISO 200

Durchführung - so gelingen deine Schneeflocken Fotos

Als Erstes benötigen wir einen geeigneten Untergrund für unsere Schneeflocken. Am besten eignen sich dunkle Hintergründe, da die Schneeflocken sich schön davon abheben. Hierfür kannst du z.B. einen Schal, eine Mütze oder ein anderes Stück Stoff nehmen.

Gut geeignet sind Stoffe, bei denen kleine Fäden abstehen, da die Schneeflocken darauf landen und etwas abstehen.

Du kannst auch in der Natur auf die Suche nach einem geeigneten Untergrund gehen. Moos eignet sich z.B. auch sehr gut.

Nun musst du nur noch warten, bis die Schneeflocken auf deinem Untergrund landen. Schau genau hin und suche Schneeflocken, die möglichst frei liegen.

Falls der Autofokus deiner Kamera Probleme damit hat, richtig zu fokussieren, fokussiere einfach manuell.

Schaue durch den Sucher oder noch besser verwende Live View und zoome mit der Lupe an deiner Kamera in das Bild hinein auf dein Motiv. Drehe nun am Fokusring, bis du glaubst, dass der gewünschte Punkt scharf ist. 

Drehe dann noch etwas weiter. Wird der Punkt nun unscharf, drehe wieder zurück. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass du auch tatsächlich die richtige Schärfe getroffen hast.

Kontrolliere die Schärfe hinterher am Display deiner Kamera, zoome dabei am besten ins Foto hinein.

Alternativ kannst du den Fokusring auch manuell auf die Naheinstellgrenze stellen und den Fokuspunkt verändern, indem du dich leicht vor oder zurückbewegst.

Falls es draußen bereits anfängt zu dämmern, kannst du auch einen Blitz oder eine Taschenlampe verwenden, um dein Motiv aufzuhellen.

Schneeflocken fotografieren

Objektiv AF-S Micro Nikkor 40mm 1:2.8 G | 40mm, f/8, 1/80s, ISO 200

Noch ein paar Tipps zum Fotografieren

  • Lasse deinen Untergrund bevor du anfängst zu fotografieren auf die Umgebungstemperatur abkühlen, damit die Schneeflocken nicht so schnell schmelzen.
  • Passe auf deinen Atem auf, er bringt die Schneeflocken ebenfalls zum Schmelzen.
  • Da wir uns sehr nahe an unserem Motiv befinden, wird die Struktur deines Untergrundes deutlich auf deinem Foto zu sehen sein. Bedenke dies bei der Auswahl.
  • Fotografiere frische Schneeflocken, da diese noch nicht geschmolzen oder abgebrochen sind.
  • Man findet nicht immer, wenn es schneit schöne Schneeflocken. Wenn die Umgebungstemperatur zu warm ist, schmelzen die Schneeflocken bevor du sie fotografieren kannst.
  • Viele Tipps zum Fotografieren gibt es in der geschlossenen Facebook Gruppe 

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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Mehr über die Autorin Carina

Anfangs war ich der Meinung, ich müsse mir nur eine vernünftige Kamera zulegen, den Auslöser betätigen und wie durch Zauberhand würden am Ende wunderschöne Fotos herauskommen.

Dementsprechend enttäuscht war ich, als ich sehr schnell merken musste, dass dem nicht so ist. Deshalb lag die Kamera erst einmal die nächsten Jahre im Schrank und kam nur hin und wieder für Schnappschüsse zum Einsatz.

Bis ich im Herbst 2019 den Entschluss fasste, mich mit meiner Kamera auseinanderzusetzen und das manuelle Fotografieren zu lernen, um Fotos aufnehmen zu können, die meiner Vorstellung entsprachen.

Im Januar 2019 kam Nicolas Foto Challenge daher wie gerufen. Seither habe ich mich intensiv mit der Fotografie beschäftigt, zahlreiche Bücher gewälzt, Stunde um Stunde an Videoanleitungen angesehen, an weiteren Foto Challenges teilgenommen, einen von Nicolas Kursen absolviert und natürlich geübt was das Zeug hält.

Und ich bin stolz auf die fotografische Entwicklung, die ich bisher erreicht habe. Endlich werden meine Fotos so wie ich sie haben möchte. Meine Kamera ist zu einem ständigen Begleiter geworden und ich gehe kaum noch ohne aus dem Haus, ich könnte ja jederzeit über das nächste Motiv stolpern, das nur darauf wartet, abgelichtet zu werden.

Meine Lieblingsfotomotive sind Landschaften, Natur und kreative Fotoexperimente. Anfangs war meine Hauptintention, die mich zum Fotografieren bewegt hat, Momente und Ereignisse in Bildern einzufangen.

Mittlerweile ist sie so viel mehr für mich geworden. Es ist für mich ein Ausgleich vom Alltag und eine Möglichkeit Stress abzubauen. Beim Fotografieren kann ich mich einfach fallen lassen und alles ringsherum vergessen. Zudem bietet sie mir die Möglichkeit meine Kreativität ausleben zu können. Daher ist die Fotografie aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken.