Kyoto steht für das alte Japan, die Tradition und Kultur. Wenn du Kyoto hörst, denkst du sofort an prachtvolle Tempel, wunderschöne Gärten, Schreine, Holzbauten und Geishas. All das findest du in einer Stadt, die nicht nur das traditionelle Japan repräsentiert, sondern auch die Modernität des Landes widerspiegelt. Lass dich von mir in die Stadt der 10.000 Schreine entführen – hier sind meine Tipps für Kyoto.

Ich konnte es kaum erwarten, die berühmten Sehenswürdigkeiten wie den Fushini Inari Shrine oder den Bambuswald zu sehen und einer echten Geisha gegenüberzustehen. Als ich in Kyoto ankam und die riesige Glas-Stahl Konstruktion des Bahnhofes sah, konnte ich mir kaum vorstellen, dass es hier das traditionelle Japan und einen alten Stadtteil gibt. Deswegen war ich ja eigentlich nach Kyoto gekommen. Aber je weiter ich mich von dem Gebiet um den Bahnhof entfernte, desto näher kam ich der Geschichte und der japanischen Kultur. Ich war also bereit, Kyoto zu entdecken.

Dieser Stadtplan soll dir einen Überblick über die Stadt verschaffen und dir zeigen, welche Teile ich besucht habe. Kyoto teilt sich mehr oder weniger in ein Downtown, wo du den Nishiki Market als Hauptattraktion findest, das Gebiet um den Bahnhof von Kyoto, Higashiyama im Osten und Arashiyama mit dem Bambuswald im Westen. Fushimi Inari befindet sich im Südosten und im Nordwesten befinden sich unzählige Tempel, darunter Kinkaku-ji, der Goldene Pavillon. Die Qualität des Planes ist nicht gerade meisterhaft, aber sie zeigt dir Stadt auf einen Blick.

Exploring Kyoto

Hier sind meine Tipps für Kyoto und die Highlights, die ich in den wenigen Tagen sehen und erleben konnte.

1 – Nishiki Market

Nishiki Market in Downtown Kyoto ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt und einer der Top Tipps für Kyoto. Speziell an einem verregneten Tag laden die überdachten Arkaden des Marktes zu einer Entdeckungstour ein. Der Markt ist ein Ort, an dem die Einheimischen ihre Einkäufe erledigen und die Touristen ihre Neugierde auf japanisches Essen befriedigen. Und für uns Fotografen ist der Markt ein Paradies an Motiven. Im Vergleich zu Tokio’s Fischmarkt ist Fotografieren hier am Nishiki Markt nicht so verpönt, allerdings solltest du die Privatsphäre der „Marktstandler“ respektieren und sie nicht ungefragt fotografieren. Ach und wenn du Austern liebst, solltest du sie hier am Nishiki Markt essen.

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Matcha

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2 – Gion

Im südlichen Higashiyama befindet sich der Geisha Bezirk Gion. Die Hanamikoji Dori ist die Straße, wo sich alles abspielt und du am Wahrscheinlichsten einer echten Geisha begegnen kannst. Die Straße ist besonders schön für einen Spaziergang am frühen Abend wenn die Lichter und Laternen angehen und die Restaurants ihre Pforten öffnen. Wie überall in Kyoto ist auch diese Straße viel besucht und gerammelt voll – gerade am Abend. Ich war glücklich und konnte tatsächlich ein paar echte Geishas sehen, allerdings war es beinahe unmöglich, sie aufgrund der Massen zu fotografieren. Solltest du eine Geisha oder Maiko sehen, stell dich ihr keinesfalls in den Weg, um sie zu fotografieren. Sie ist auf dem Weg zur Arbeit und möchte nicht aufgehalten werden.

Kennst du übrigens den Unterschied zwischen Geisha and Maiko? Eine Geisha stellt die Elite der japanischen Unterhaltung dar. In Kyoto ist das bevorzugte Wort für Geisha Geiko. Eine Maiko ist eine Geisha in Ausbildung. Makeup, Haare, Kimono und Schuhe weisen leichte Unterschiede auf, um eine Geisha von einer Maiko zu unterscheiden.

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Hanami-koji-dori
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View on Shijo Dori
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Geishas on the way to work
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Geishas on the way to work

 

3 – Ein Abend in Pontocho

Pontocho gleich neben dem Fluß mit seinen schmalen Gassen ist das Paradies für jeden Gaumen. Ein Restaurant reiht sich neben das nächste und du hast alle Optionen: von traditionellem bis modernem Essen, von teuer bis günstig. Die meisten Restaurants haben nur am Abend geöffnet und nicht alle können dir eine englische Speisekarte reichen. Mein Kyoto Tipp für Essen: Chao Chao hat die besten Gyozas, allerdings kann es passieren, dass du bis zu 1 1/2 Stunden auf einen Tisch warten musst. Ich finde aber, dass sich das Warten lohnt…

4 – Higashiyama

Nimm dir einen ganzen Tag, um den wunderschönen historischen Bezirk Higashiyama zu erkunden. Die schmalen Gassen mit den Holzhäusern, die unzähligen Tempel und Schreine – das ist das wahre alte Kyoto. Steck deinen Stadtplan in die Tasche, lass dich treiben und tauche ein in Kyoto’s Kultur.

Ich habe meine Erkundungstour durch Higashiyama am ältesten Zen Temple, Kennin-ji mit seinem schönen Zen Garten gestartet. Er gehört zu den fünf wichtigsten Zen Tempeln und für 500 Yen kannst du ihn und den Garten besichtigen. In der  Yasakadori Road hätte ich mich stundenlang aufhalten können. Hier kannst du die hübschen Frauen mit ihren traditionellen japanischen Kleidern beim Selfie machen beobachten, dir einen Kaffee im Arabica besorgen und dann zum malerischen buddhistischen Tempel Hokan-ji spazieren, von wo du einen tollen Blick über die Stadt hast. Weiter geht es Richtung Yasaka Shrine South Tower Gate und Maruyama Park. Dort spielt meist ein Mann wunderschön auf seiner japanischen Flöte – perfekt zum Sonnenuntergang. Der Park ist beliebt bei den Japanern und ein ganz besonders schöner Ort zur Kirschblütenzeit im April. Wenn du die Stufen weitergehst, kommst du zum Kodaiji Temple und weitere 20 Minuten später zum berühmten Kiyomizu Temple, der immer besonders überfüllt ist. 8 von 10 Touristen besuchen diesen Tempel – ich gehörte zu den anderen zwei…  😉

 

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Kennin-ji Temple Kyoto
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Yasaka gate
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Maruyama Park flute player
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Hokan-ji Temple

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5 – Sagano Bambuswald in Arashiyama

Ich habe so viele beeindruckende Fotos vom Bambuswald gesehen, dass ich es kaum erwarten konnte, endlich selber welche zu machen. Vom Kyoto Bahnhof aus kommst du am schnellsten mit der San-In Linie nach Saga-Arashiyam, von wo es nur noch ein 15 minütiger Spaziergang ist. Kauf dir ein köstliches Matcha Eis auf dem Weg – herrlich.

Im Bambuswald führt dich ein Pfad die gigantischen Bäume entlang und sie scheinen endlos in den Himmel zu reichen. Das Licht ist besonders schön und das Grün ein so sattes, saftiges. Die über 10 Meter hohen Bäume filtern den Wind, sodass dadurch ein einzigartiger Ton erzeugt wird. Das Umweltministerium hat diesen Klang des Bambuswaldes auf die Liste der „100 Klanglandschafen von Japan“ gesetzt. Du kannst dir vorstellen, wie beliebt diese Sehenswürdigkeit bei Besuchern aber auch bei den Japanern ist – dementsprechend ist der Bambuswald immer brechend voll. Wenn du die Möglichkeit hast, an einer Randzeit und nicht am Wochenende zu kommen, solltest du das tun. Theoretisch kannst du 24/7 in den Wald – wenn dir die Dunkelheit nichts ausmacht und du kein Angsthase bist, kannst du den Klängen des Bambuswaldes lauschen. Ich war untertags dort, ja sogar an einem Wochenende (gezwungenermaßen) und würde einen Besuch am Abend für das nächste Mal tatsächlich in Erwägung ziehen. Der Bambuswald ist jedenfalls ein absolutes Muss in Kyoto.

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Tenryū-ji Temple

In Arashiyama, gleich beim Bambuswald, kannst du den berühmten Tenryū-ji Temple gar nicht verpassen. Er ist UNESCO Weltkulturerbe und der erste unter den fünf großen Zen Tempeln. Der „Temple of the Heavenly Dragon“ wurde 1339 erbaut und wurde bereits acht Mal durch Feuer zerstört, das letzte Mal in den späten 1800er Jahren. Der Garten hinter dem Tempel ist einer der ältesten Japans und man sieht ganz deutlich mit welcher Liebe und Hingabe der Garten gepflegt wird. Meine ganz ehrliche Meinung ist, dass der Tempel innen nicht sonderlich aufregend und für mich kein Muss ist. Vielleicht bin ich aber auch nur ein Kulturbanause…

Eintrittsgeld: 500 Yen für den Garten und wenn du den Tempel auch sehen möchtest, nochmal 300 Yen.

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Fushimi Inari Shrine

Fotos vom Fushimi Inari Shrine waren einer der Auslöser, warum Japan so weit oben auf meiner Rangliste stand. Ich wollte diese Stätte selber sehen und mehr noch, ich wollte unbedingt selber Fotos davon machen.

Fushimi Inari ist berühmt für die Tausenden Torii (das sind die orangenen Tore) die den Weg auf den Mount Inari säumen. Inari ist der Schutzgott von Reis und die Füchse waren die Boten Inari’s – daher auch die vielen Fuchsstatuen, die du an den Grabstätten siehst. Ganz am Anfang kommst du zu zwei parallel laufenden Torii Gängen, an denen es sich staut, weil jeder Fotos machen möchte. Gleich danach habe ich die Abzweigung genommen, und bin auf einen verlassenen und ruhigen Pfad gekommen, der auf den Berg führt. Wenn du etwas Ruhe suchst, dann nimm diesen Weg – die meisten gehen nämlich auf der anderen Seite durch die tausenden Torii auf den Mount Inari. Das ist der Weg, den ich bergab genommen habe. Da findest du immer wieder Passagen, an denen gerade keine Leute unterwegs sind und wo du Fotos machen kannst. Ich habe zwischendurch auch das Stativ aufgebaut und fotografiert. Der Weg durch die vielen Tore ist schon faszinierend und beeindruckend. Die Tore sind übrigens Spenden. Auf der Rückseite sind Name des Spenders und das Datum eingraviert. Ich empfehle dir, 3-4 Stunden für Fushimi Inari einzuplanen.

Wie kommst du dorthin? Vom Bahnhof Kyoto nimmst du die Nara Linie und steigst in Inari aus. Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß, bis du das riesige Tor am Eingang des Schreines erreichst. Es gibt keine Eintrittsgebühr und theoretisch kannst du Fushimi Inari 24 Stunden jeden Tag besuchen.

Du kannst dir ungefähr vorstellen, wieviele Leute tagtäglich hier hinkommen. Auch hier drängen sich die Massen durch die Tore auf den Berg. Wenn du kannst, vermeide die Wochenenden. Und auch hier der Tipp: je später am Abend du kommst, desto weniger Leute triffst du. Mich würde der Schrein abends sehr reizen, allerdings bezweifle ich, dass ich alleine so mutig wäre, um in der Nacht durch die Tore zu schreiten.

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Kinkaku Temple

Kinkaku, auch Golden Pavilion genannt, befindet sich im Norden der Stadt und ist Teil der Rokuon-ji Pagode, einem buddhistischen Zen Tempels, der von einem wunderschönen Garten mit riesigem Teich umgeben ist. Die Reflexion der goldenen Beschichtung im Wasser ergibt ein großartiges Fotomotiv. Wie auch fast jede andere Sehenswürdigkeit in Kyoto ist auch der Kinkaku Tempel extrem gut besucht. Du wirst mehr oder weniger durch den Garten geschleust, um den Eingangsbereich nicht zu verstopfen. Leider kann man den Innenbereich nicht besichtigen, aber dennoch ist der Tempel und die Umgebung sehr schön anzusehen.

Der Eintritt beträgt 400 Yen. Nimm den 205er Bus bis Kinkakujimichi, von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß.

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Wo habe ich mich einquartiert?
Ich habe das Hotel Sakura The Gallery Terrace gebucht, das zwei Minuten zu Fuß vom Bahnhof Kyoto entfernt liegt. Die Challenge war nicht, das Hotel zu finden, sondern den richtigen Ausgang. Der Bahnhof ist ein riesiges Areal, das nicht nur den Bahnhof und die U-Bahn beherbergt, sondern auch diverse Shopping Center und Restaurants. Auch nach ein paar Tagen hatte ich noch Schwierigkeiten, den richtigen Ausgang zu finden. Die Lage des Hotels ist meiner Meinung nach perfekt. Du bist sofort beim Zug, bei der U-Bahn und bei den Bussen und wenn du möchtest, kannst du einen gemütlichen 30 minütigen Spaziergang vom Hotel aus nach Higashiyama machen und auf dem Weg viele schöne Sehenswürdigkeiten besichtigen.

Diese Kyoto Tipps zeigen nur einen kleinen Auszug an Aktivitäten, die du in der Stadt der 10.000 Schreine unternehmen kannst. Es gibt noch so viel mehr von Kyoto zu entdecken. Ein Grund, wiederzukommen, oder?
Warst du schon in Kyoto? Was hat dir besonders gut gefallen und welchen Tipp hast du für uns, den Herden an Touristen auszuweichen? Wenn du in Kyoto bist, schaust du dir ganz bestimmt auch Tokio an. Ich habe eine 4-Tages Tour für die Metropole für dich.

 

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