Ein Mitzieher ist ein richtig cooler Effekt, den du mit der richtigen Technik, den richtigen Einstellungen und ein bisschen Übung schnell selber schaffst. Hier sind meine Tipps für deine Mitzieher Fotos und die 3 häufigsten Fehler beim Mitzieher fotografieren.

Einen Mitzieher nennt man die Technik, bei der ein bewegliches Objekt auf dem Foto scharf dargestellt wird, während der Hintergrund verwischt. Dadurch entsteht eine großartige Dynamik und du hast das Gefühl, du als Betrachter des Bildes bewegst dich mit dem Objekt. 

Radfahrer als Mitzieher fotografiert
f/32 | 1/8 s | ISO 100

Die Einstellungen beim Mitzieher fotografieren:

Die zwei wichtigsten Faktoren eines gelungenen Mitziehers: die Geschwindigkeit des Motives und die von dir gewählte Verschlusszeit. 

Falls du noch nicht so routiniert beim Fotografieren bist, empfehle ich dir, einen Mitzieher im S bzw. T(v) Modus zu fotografieren. Das ist die Zeitvorwahl, auch Blendenautomatik genannt. In diesem Modus wählst du die Verschlusszeit aus und die Kamera wählt die dazu passende Blende aus. Somit musst du erst einmal nur an den einen Belichtungswert denken und kannst mit ihm experimentieren. 

Experimentieren ist hier das Schlüsselwort. Die Belichtungszeit passt du der Geschwindigkeit deines Motivs an. 

Fotografierst du ein Auto, das 50 km/h fährt, starte mit einer Belichtungszeit von 1/50 Sekunde.

Ist ein Radfahrer das Objekt deiner Begierde, schätze die Geschwindigkeit. Angenommen, er fährt mit 25 km/h, so stellst du die Belichtungszeit auf 1/25 Sekunde. 

Mitzieher kannst du mit Belichtungszeiten von ca. 1/60 Sekunde bis in etwa 1/2 Sekunde machen. Je länger du belichtest, desto verschwommener wird der Hintergrund. 

Passe die ISO dem Umgebungslicht an. Denke daran, dass du an einem sonnigen Tag selbst bei niedrigster ISO mit einer halben Sekunde möglicherweise ein überbelichtetes Bild bekommst. 

Ein variabler ND Filter könnte hier Abhilfe schaffen (mit meinem Gutscheincode GONISI19 bekommst du übrigens einen Rabatt). 

Als nächstes stellst du den Autofokus auf AF-C bzw. bei Canon AI-Servo. Mit diesem Autofokus verfolgst du dein Motiv.

Wenn du möchtest, kannst du die Serienbildfunktion einstellen. Das ist aber nicht zwingend notwendig. 

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Ich verrate dir meine einfachsten und wirkungsvollsten Tipps für Mega-Fotos. Plus! Ich zeige dir die 3 häufigsten Fehler von Fotografie Einsteigern und wie du sie vermeidest.

Und jetzt der spannende Teil: Die Technik des Mitziehers:

Verschlusszeit und Autofokus sind eingestellt, dein Motiv nähert sich. Du stellst auf das Motiv scharf und verfolgst es. Am gewünscht Punkt löst du aus und ziehst die Kamera aber noch ein kleines Stück mit dem Objekt mit – auch wenn das Foto schon gemacht ist. 

Jetzt weißt du, warum diese Technik auch Mitzieher genannt wird. Du ziehst die Kamera mit.

Wichtig beim Auslösen ist, dass du eine sanfte und keine ruckartige Bewegung machst. 

Vermeide diese 3 häufigsten Fehler beim Mitzieher fotografieren

  1. Die Belichtungszeit ist zu lange: Je länger die Zeit, desto schwieriger wird es, ein gelungenes Foto zu machen. Zu lange Zeiten resultieren außerdem bei Tageslicht zu überbelichteten Bildern.
  2. Das Auslösen ist zu ruckartig. Achte auf ein sanftes Ziehen der Kamera, ein sanftes Auslösen und ein wiederum sanftes Weiterziehen.
  3. Der falsche Fokus ist eingestellt. Verwende 1 (ein!) Fokusfeld und die Betriebsart AF-C bzw. Bei Canon AI-Servo. 

Zum Abschluss noch ein paar wichtige Tipps zum Mitzieher fotografieren:

  • Starte mit schnelleren Motiven wie Autos, Züge oder Motorräder, bevor du dich beispielsweise Läufern widmest
  • Objekte, die sich auf einer geraden Linie bewegen, sind viel leichter zum Fotografieren
  • Suche eine Position und achte dabei auf den Hintergrund. Gebäude eignen sich wunderbar dafür.
  • Setze das Motiv auf das erste Drittel des Fotos, um Platz in die Fahrtrichtung zu lassen.
Radfahrer am Karlsplatz
f/11 | 1/10 sek. | ISO 100

Jetzt bist du dran

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