Mein Yapadu heißt das Motto der Region St. Johann in Tirol. Und tatsächlich habe ich dieses Glücksgefühl gespürt, als ich diese wunderschöne Gegend in den Kitzbüheler Alpen kennenlernen durfte. In Wahrheit konnte ich in drei Tagen nur hineinschnuppern, mir Gusto für mehr holen. Ich würde sagen, um die Vielfalt der Region in seiner vollen Pracht zu entdecken, bräuchte ich mehrere Wochen. Aber lass mich erzählen, was ich in den drei Tagen erleben durfte.

Transparenz: Werbung – mein Aufenthalt wurde vom Tourismusverband St. Johann gesponsert.

Wer Kitzbüheler Alpen hört, denkt vermutlich sofort an den Schicki-Ort Kitzbühel. Ich rede hier aber vom entspannten, bodenständigen St. Johann und seinen charmanten Nachbardörfern Oberndorf, Kirchdorf und Erpfendorf. Wer Pomp sucht, ist hier fehl am Platz. Aber wer braucht schon Prunk, wenn das Glück nur ein paar Kilometer weiter auf einen wartet? #MeinYapadu…

Hier sind meine Yapadu Tour Empfehlungen für die Region St. Johann in Tirol:

Ab ins Naturschutzgebiet Kaiserbachtal

Als lockeren Einstieg empfiehlt sich eine Wanderung ins Kaiserbachtal. Von Kirchdorf führt die Straße nach Griesenau, wo du nur noch der Abzweigung Richtung Kaiserbachtal folgen musst. Vor der Mautstelle kannst du dein Auto für 2 Euro Parkgebühren abstellen (Münzen mitnehmen!). Auf der linken Bachseite führt dich eine Schotterstraße tief ins Tal, vorbei an den Geschichten der Alpine Outdoor Gallery – einer 3 km langen Route, auf der sieben Bergsteiger Legenden und ihre Geschichten vorgestellt werden. Der Weg führt entlang des Kaiserbachs bis zur Fischbachalm und weiter zur Griesneralm. 

St Johann Kaiserbachtal

Vom Parkplatz zur Griesneralm und retour gehst du ca. 2 Stunden. Für diese Tour kannst du die Bergschuhe zuhause lassen – Turnschuhe reichen aus.  Münzen für den Parkautomat mitnehmen! 

St Johann Kaiserbachtal

An diesem Baum kannst du Dialekt lernen. Weißt du was „gschtiascht“ heißt? 

Rauf auf 2000 Meter Höhe: Der Horn-Gipfel-Höhenweg

Ausgangspunkt für diese Wanderung ist St. Johann. Du fährst mit der Harschbichlbahn bis zur Bergstation und folgst dann dem Schild Horn-Gipfel-Höhenweg. Nach 10 Minuten kommst du an die Gabelung und musst dich entscheiden: entweder gleich bergauf oder mit einem flacheren Weg beginnen. Ich bin gleich bergauf in Richtung Kitzbüheler Horn. Ein schmaler Weg mit vielen Kehren schlängelt sich nach oben. 

Horn-Gipfel-Höhenweg St Johann
Horn-Gipfel-Höhenweg St Johann

Falls du gerne kletterst, ist das der Weg zum Klettersteig – bitte besteige ihn nur, wenn du geübt bist und die nötige Ausrüstung (Seil, Helm) dabei hast.

Knapp unterhalb des Kitzbüheler Horns wirst du bereits mit einem überwältigendem Panorama belohnt. Das Felsentor ist ein besonderes Highlight auf dem Weg nach oben zum Gipfel. 

Horn-Gipfel-Höhenweg St Johann

Beim Felsentor – Panorama: fantastisch

Apropos Gipfel: Im Gipfelhaus kannst du dich stärken, bevor du dich auf den Rückweg begibst. Folge einfach wieder dem Schild Horn-Gipfel-Höhenweg. Der Weg führt dich jetzt über einen schmalen Grat entlang. Hör gut hin, denn die Murmeltiere pfeifen sich gegenseitig zu. Mit etwas Glück siehst du auch welche. 

Nachdem letzten Stück am Grat geht es ganz bequem den Jägersteig entlang bis zum Ausgangspunkt, der Bergstation. Wenn du vorher noch nicht im Gipfelhaus eingekehrt bist, wird es spätestens jetzt Zeit, dich mit Käsespätzle oder einem Wiener Schnitzel zu stärken. 

Horn-Gipfel-Höhenweg St Johann

Dauer: ca. 3 Stunden 
Länge: 6,2 km 
Höhenmeter: 600 m 
Höhe: 1.996 m 
Was du brauchst: Festes Schuhwerk, Wasser, Sonnenschutz und einen Hut oder ein Cap 
Voraussetzung: Trittsicherheit und eine Grundkondition

Mit dem Mountaincart ins Tal

Nach der Gipfelrunde um das Kitzbüheler Horn kannst du entweder mit der Gondel ins Tal fahren oder aber dir noch einen ganz besonderen Spaß gönnen und eine rasante Talfahrt mit den Mountaincarts erleben. Die Strecke startet bei der Mittelstation der Harschbichlbahn und führt über zahlreiche Kurven ins Tal. Bei der Mittelstation bekommst du zuerst eine kurze Einführung von den netten Burschen bei der Station. Helm und Brille gibt’s zum Ausleihen. Ich war anfangs etwas skeptisch wegen meiner Rückenprobleme. Ich dachte, ich müsste im Schneckentempo hinabfahren, um keine Schläge zu bekommen. Falsch gedacht: die Carts sind super gepolstert. 

Mountaincart St. Johann

Ich hatte sichtlich Spaß bei der Fahrt ins Tal

Jetzt wird's Ernst. Du wanderst auf den Spuren des Teufels…

Start- und Endpunkt dieser Wanderung ist der Parkplatz Hinterberg in Kirchdorf. Nimm auch hier wieder Münzen für den Parkautomaten mit. Vom Parkplatz folgst du den Schildern und wanderst ca. 30 – 40 Minuten eine Forststraße entlang bis du zur Abzweigung Teufelsgasse kommst. Auf dem Weg dahin kommst du vom Staunen nicht mehr heraus, denn der Blick auf die Bergwelt ist einfach sagenhaft. 

Blick auf das Kaisergebirge in Tirol

Idylle pur: die Kühe vor den imposanten Bergen

Ein Feldweg führt dich durch die Felsschluchten, der sogenannten Teufelsgasse, entlang des Plateaus des Leerbergs. Folge unbedingt den Schildern zum Teufelsthron – ein in den Felsen geschlagener Aussichtspunkt. 

 

Teufelsgasse Kirchdorf in Tirol
Teufelsthron in der Teufelsgasse in Tirol

Der Teufelsthron – der kurze Abstecher zahlt sich aus

Blick auf das Kitzbüheler Horn

Ein herrlicher Blick vom Teufelsthron auf das Kitzbüheler Horn und die Bergwelt. 

Zur Teufelsgasse gibt es natürlich eine Sage und zwar soll der Teufel höchstpersönlich ein Labyrinth in die Felsen geschlagen haben, um sündige Menschen in die Irre zu leiten. Die verlorenen Menschen sollen ihre Namen in die Felswände geritzt haben, um auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen.

Teufelsgasse Kirchdorf in Tirol

Hast du die Teufelsgasse durchquert, wanderst du noch kurz über einen Weg entlang von Almwiesen zur Prostalm. Mach dort unbedingt einen Stopp und gönn dir ein Käse- oder Speckbrot mit Blick auf die Berge. Von der Alm wanderst du auf einem anderen Weg zurück zum Parkplatz. 

Falls dir die Wanderung zu kurz ist, kannst du sie bereits in Kirchdorf starten und von dort nach Hinterberg spazieren. 

Prostalm in Kirchdorf bei St Johann

Dauer: ca. 2,5 Stunden 
Länge: ca. 7,6 km 
Höhenmeter: 340 m 
Höhe: 1.254 m 
Was du brauchst: Festes Schuhwerk, Wasser, Sonnenschutz und einen Hut oder ein Cap 
Voraussetzung: Trittsicherheit

Mit dem eBike zum Sonnenuntergang am Bergsee

Nach einer kurzen Pause am Nachmittag bietet der Schlosserbergsee auf dem Harschbichl die perfekte Sonnenuntergangskulisse. Beim Noichl in St. Johann kannst du dir ein eBike samt Helm ausleihen und auf die Angerer Alm radeln. Die Strecke führt vorbei an der Hochfeldalm und ist mit dem eBike sehr leicht zu befahren. Von der Angerer Alm fährst du wieder zurück Richtung Hochfeldalm und nimmst dort die Abzweigung zum Schlosserbergsee. Dort kannst du dich auf eine Holzpritsche legen und den Abend ausklingen lassen.

Schlosserbergsee in St. Johann
Schlosserbergsee in St. Johann

Die Sonne geht unter und ich drehe noch eine letzte Runde um den See, bevor ich mit Stirnlampe bewaffnet ins Tal radle

Länge: ca. 15 km
Höhe: 1.359 m
Ausgangspunkt: Noichl eBike Verleih und weiter nach Apfeldorf in St. Johann
Was du brauchst: Turnschuhe, Wasser, Sonnenschutz, Stirnlampe 

Zu den Eifersbacher Wasserfällen und dem Hornblicksee

Meine letzte Wanderung führte mich wieder nach St. Johann. Beim Tannweg bog ich ab. Ich folgte Richtung Grander Schupf, wo ich mein Auto am Ende der Asphaltstraße parkte. Ein kurzes Stück folgst du dem Forstweg und biegst dann links in den Wanderweg zu den Eifersbacher Wasserfällen ein. Die Route ist zuerst ein Waldweg, dann wieder eine Forststraße und wieder ein Waldweg – aber keine Sorge, die Beschilderung führt dich direkt zu den Wasserfällen. 

Eifersbacher Wasserfall
Eifersbacher Wasserfall

Dort steigst du die Brücken und Stufen hinauf bis du wieder bei der Forststraße bist. Die Stufen sind ziemlich steil – gute Kondition und gutes Schuhwerk ist zu empfehlen. Von der Straße sind es nur noch ca. 15 Minuten bis zum schön angelegten Hornblicksee. Am See kannst du dich auf den Wellnessliegen ausruhen oder deine Jausenbrot genießen. Der Ausblick ist jedenfalls wunderschön dort oben. 

Ein Feldweg führt zurück ins Zentrum von St. Johann, falls du von dort wegspazierten möchtest. 

Hornblicksee St Johann

Der Hornblicksee

Dauer: ca. 3 Stunden (je nachdem, von wo du los startest)
Distanz: ca. 10 km 
Was du brauchst: Festes Schuhwerk, Wasser, Sonnenschutz
Voraussetzung: Trittsicherheit und eine Grundkondition für die Stufen vom Wasserfall zur Forststraße

Mein Hoteltipp

Mich hat das Hotel Gasteiger Jagdschlössl in Gasteig in Kirchdorf empfangen.

Der Garten mit dem Quellwasserteich ist ein wahres Juwel. Die Kneippkur lässt deine müden Beine nach dem Wandern wieder erwachen und im Wellnessbereich erwarten dich eine Sauna, eine Kräuterduftgrotte, ein Dampfbad und eine Infrarot-Wärmekabine. Für die Massagen hatte ich in den drei Tagen leider keine Zeit, aber das Angebot klingt mehr als verlockend…

Nicht zu vergessen das Essen – das Jagdschlössl steht für regionale Produkte und gute Qualität. 

Eine absolute Empfehlung meinerseits. 

Hotel Gasteiger Jagdschloessl

Mein Tipp für dich...

Mein Tipp für dich, um die Region St. Johann zu entdecken: Nimm dir mehr als 3 Tage Zeit. Die Gegend bietet unendlich viele Möglichkeiten.

Für Alleinreisende, für Freunde, Paare oder Familien. Für anspruchsvolle Wanderer und Biker oder für die Gemütlichen. Meine vorgestellten Aktivitäten sind nur ein kleiner Bruchteil des Angebots. 

St. Johann ist der größte Ort der Region, aber alle vier Orte Region haben ihren eigenen Charme. Mit der St. Johann Card, der Gästekarte, bekommst du ermäßigte Angebote bei vielen Partnerbetrieben. Außerdem fährst du mit der Gästekarte mit den Bus- und Regionalzuglinien kostenlos. 

Schau unbedingt auf der Webseite des Tourismusverbandes kitzalps.cc vorbei oder hol dir im Büro das Wochenprogramm, in dem du zahlreiche kostenlose Aktivitäten wie Wanderungen, Waldbaden, Biketouren, Klettersteigtouren und Genusstouren findest. 

Transparenz: Die Reise wurde vom Tourismusverband Kitzbüheler Alpen St. Johann in Tirol gesponsert. Der Inhalt des Beitrags und meine persönlichen Eindrücke wurden dadurch nicht beeinflusst.