Regen, Nebel, wolkenverhangene Tage und keine Besserung. Auch wenn du dich lieber auf die Couch unter die warme Decke verziehst (ich kann dich ja auch verstehen…) – mieses Wetter ist kein Grund, auf das Fotografieren zu verzichten. Vor allem auf Reisen ist die Couch keine Alternative – da wollen wir raus. Hier sind meine Tipps zum Fotografieren bei Schlechtwetter und 11 Ideen, welche Motive du trotzdem fotografieren kannst.

#1 - Warte auf Dramatik

Der Himmel grau in grau ist der absolute Albtraum von Landschaftsfotografen. Schon oft bin ich wieder enttäuscht abgezogen, weil der Himmel einfach nur grau blieb und die Landschaft langweilig und fahl aussah. Aber: Es gab auch Tage, an denen ich ausharrte und für mein Warten belohnt wurde. Wenn dicke, dunkle Wolken aufzogen, stand ich parat und nützte sie, um Dramatik ins Bild zu bringen. Eine Ausarbeitung in Schwarz-Weiß unterstützt den dramatischen Look des Fotos.

Fotografieren bei Schlechtwetter

#2 - Suche nach Mustern

Wenn das Wetter keine dramatischen Lichtverhältnisse hergibt, sondern du mit einem Grau-in-Grau konfrontiert bist, nütze das diffuse Licht, um dich auf die Suche nach Mustern zu begeben. Landschaften sind wahre Wunderwerke und wenn du ganz bewusst danach suchst, wirst du sie finden. Dieses Foto zeigt die Teeplantage auf den Azoren

Fotografieren bei Schlechtwetter

#3 - Wasserfälle gehen immer

Ein Foto-Klassiker bei dichten Wolken oder eine langweiligen grauen Wolkendecke sind Wasserfälle. Sie wirken sogar besser bei diffusem Licht, als bei starkem Sonnenlicht. Harte Kontrast wären da ohnehin fehl am Platz. Wenn du keinen Wasserfall in der Nähe hast, findest du bestimmt einen Fluss- oder Bachlauf. Kaskaden und mit Moos bewachsene Steine machen sich wunderschön auf deinen Naturfotos.

Wasserfall Golling Salzburg

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#4 - Details & Nahaufnahmen

Schlechtwetter kann durchaus seine guten Seiten haben. Bist du schon einmal in den Wald gegangen und hast dich ganz bewusst umgesehen? Wenn du das machst, wirst du bestimmt sehr viele schöne, interessante Pflanzen oder Details von Pflanzen entdecken, von denen du Nahaufnahmen machen kannst. 

Ein Makroobjektiv oder eine Nahlinse lassen es zu, dass du noch näher ans Motiv rankommst. Eine Nahlinse ist übrigens eine sehr günstige Alternative zu einem Makroobjektiv. Gerne empfehle ich dir die von NiSi – meine Kursteilnehmer lieben sie. Mit dem Code GONISI19 bekommst du 7% Rabatt (Lieferung auch nach DE, versandkostenfrei mit dem Code ab 69 Euro)

Fotografieren bei Schlechtwetter

#5 - Geh in den Zoo oder ins Aquarium

Auch im Zoo brauchst du kein strahlend schönes Wetter. Und wahrscheinlich sind mehr Tiere draußen zu sehen, wenn die Sonne nicht gerade vom Himmel brennt. Eine Alternative zu Zoos sind Aquarien. Das Ozeaneum in Valencia in Spanien oder das Monterey Bay Aquarium in Kalifornien habe ich selber schon besucht – absolute Empfehlungen.

Fotografieren bei Schlechtwetter

#6 - Fotografiere Architektur

Gerade wenn man auf einer Städtereise ist und das Wetter nicht so mitspielt, wie man das gerne hätte, kann da schon einmal der Frust kommen. Ich war vor ein paar Jahren im November in Chicago. Es war nicht nur bitterkalt, sondern auch noch langweilig grau. Bäh! Dick eingepackt bin ich trotzdem losgezogen und habe mich auf die faszinierende Architektur Chicagos und die vielen Symmetrien konzentriert. Eine Ausarbeitung in Schwarz-Weiß hat diesem Bild hier den letzten Schliff verliehen.

BP Pedestrian Bridge Chicago

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#7 - Nütze die blaue Stunde

Bleiben wir in der Stadt. Hast du schon einmal ganz bewusst die Blaue Stunde genützt? Die blaue Stunde ist die Zeit vor dem Sonnenauf- und nach dem Sonnenuntergang, wenn die Sonne ca. 4° unter dem Horizont steht. Der Himmel färbt sich in dieser kurzen Zeit magisch blau. Schön beleuchtete Gebäude machen sich hervorragend zur Dämmerung. Aber Achtung: die Blaue Stunde dauert in der Regel keine ganze Stunde! 

Blaue Stunde Fotografie

#8 - Besuche eine Markthalle

Du kannst zwei, nein eigentlich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn du eine Markthalle besuchst. 1. Markthallen sind tolle Fotomotive 2. Du kannst dich aufwärmen und/oder trocknen und 3. Es gibt sooooo viele gute Sachen zum Essen. Die Markthalle in Budapest oder Valencia ist sehr zu empfehlen! 

Mit einem Gorillapod im Gepäck bist du für einen Besuch in der Markthalle bestens gerüstet, um die Menschen verschwimmen. Der große Hell-Dunkel-Kontrast in diesen Hallen ist oft mit nur einer Belichtung schwer in den Kasten zu bekommen. Mehrfachbelichtungen sind ein guter Tipp, mit den großen Unterschieden umzugehen. 

Fotografieren bei Schlechtwetter

#9 - Innenarchitektur

Bleiben wir noch ein wenig Indoor. Recherchiere im Internet, welche öffentlichen Gebäude eine faszinierende Architektur haben und ob du sie fotografieren darfst. In Stuttgart gibt es diese tolle Bibliothek, in Wien den Justizpalast, in LA das Getty Center, in Chicago das Cultural Center und in  Hamburg die HafenCity.
Welche Gebäude mit toller Innenarchitektur kennst du? Verrätst du sie mir?

Fotografieren bei Schlechtwetter

#10 - Geh ins Museum oder in eine Ausstellung

Es gibt so tolle Museen, die nicht nur abwechslungsreiche Ausstellungen bieten sondern dazu auch meistens noch eine sehenswerte Innenarchitektur haben. Ein verregneter Tag eignet sich perfekt für einen Besuch im Museum. Fotografiere mit ungewöhnlicheren Perspektiven, um das Foto spannender wirken zu lassen. 

Fotografieren bei Schlechtwetter

#11 - Bei Regen in der Stadt

Regen muss kein K.O.-Kriterium fürs Fotografieren sein. Regen sorgt für wunderschöne Spiegelungen. Außerdem zeigen viele Menschen ihre so schönen bunten Regenmäntel und Gummistiefel. Ein Farbtupfer im Grau-in-Grau wirkt ziemlich erfrischend.

Fotografieren bei Schlechtwetter

Wie du deine Ausrüstung richtig schützt

Wenn es richtig aus Kübeln gießt und du voller Euphorie fotografieren möchtest, schütze die Kamera entweder in dem du einen Regenschirm trägst (oder tragen lässt) oder die Kamera mit einer Plastikhülle umwickelst. Es gibt eigene Regenschutzhüllen zum Kaufen. Ein Plastiksack reicht zur Not aber durchwegs auch aus.

Schau nach, ob dein Objektiv spritzwassergeschützt ist.
Ein wenig Regen schadet den Kameras und Objektiven in der Regel nicht. 

Achte aber darauf, dass du die Kamera im Rucksack lässt und noch etwas kühler lagerst, wenn du nach Hause kommst. Gib ihr Zeit, sich zu akklimatisieren – das schützt vor der Bildung von Kondenswasser.

Wie du deine Objektive reinigst

Zunächst einmal solltest du deine Objektive regelmäßig reinigen. Am besten nach jedem Fotowalk. Staub, Regentropfen oder Fingerabdrücke sind unvermeidbar. Ich empfehle folgende Utensilien zur Reinigung:

Einen Blasebalg, um Staub und feine Tropfen einfach wegzupusten. 

Einen feinen Pinsel*, um Staub vom Objektiv, Gehäuse und Deckel zu bekommen. 

Verwende zwischendurch immer wieder einmal eine Reinigungstinktur*, die du vorsichtig auf die Linse aufträgst und dann mit einem Linsenpapier abwischst.

Ein Lens-Pen ist ein äußert praktischer Reinigungsstift für unterwegs. Der weiche Filz-Pad entfernt Schmutz und Fingerabdrücke. 

Mikrofastertücher sind auch ganz praktisch, um Regentropfen von der Linse oder dem Filter zu wischen. Achte aber unbedingt darauf, dass das Tuch fusselfrei ist. 

Du findest auch ganze Reinigungssets* – sehr praktisch, wenn du noch gar nichts davon hast. 

NiSi hat einen eigenen Reinigungsstift, der perfekt zum Reinigen von Filtern geeignet ist. So schnell und streifenfrei habe ich meine Filter vorher nie bekommen!

DON’T: Verwende auf keinen Fall deine Kleidung oder gar ein Taschentuch! 

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