Nach einem kurzen Stopp in Yangon nahm ich gleich den ersten Flug in der Früh nach Mandalay. Keine Panik, wenn du die Flugzeuge siehst. Sie sind klein, haben Propeller, sind irre laut, aber sie bringen dich sicher an dein Ziel. Der Inlandsflughafen ist ziemlich überschaubar und so reicht es, wenn du eine Stunde vor Abflug dort bist. Du lässt deinen Koffer einfach beim Check-in stehen, erhältst einen handgeschriebenen Boarding Pass ohne Namen und einen Aufkleber, den du dir sichtbar an den Körper pinnst. Es fühlt sich an, wie in den frühen 70ern oder noch früher. Aber es funktioniert. Und das solltest du dir in Mandalay unbedingt ansehen:

Ich habe mir ein Zimmer im Link78 Hotel reserviert, ein modernes, westliches Hotel in Mandalay. Nach einer kurzen Siesta schnappte ich meinen Kamera Rucksack und wanderte Richtung Mandalay Hill. Am Fuße des Hügels siehst du dann schon eine Pagoda nach der anderen. Zieh deine Flippies aus, nimm deine Kamera in die Hand und wandere herum. Du siehst überall in den Pagoden zwischen den Stupas junge verliebte Pärchen sitzen. Das fand ich irgendwie süß.

Mein Ziel war Mandalay Hill zum Sonnenuntergang. Das Licht ist einfach wunderbar dort oben zu dieser Tageszeit und Motive gibt es genug. Du kannst es dir leicht machen und mit dem Taxi hinauffahren oder die Straße entlang wandern oder du machst es so wie ich und gehst die gefühlten 10.000 Stufen hinauf – barfuß wohlgemerkt. So verbrennst du wenigstens ein paar Kalorien ;-). Lass so viel Gepäck wie möglich im Zimmer…

Am nächsten Tag habe ich einen Taxifahrer für den ganzen Tag gebucht. Er konnte zwar kein Englisch, aber irgendwie konnte ich ihm erklären wohin ich wollte. Die erste Station war Kyaut Sit Tan, das Steinmetzviertel, wo du eine Werkstätte neben der anderen findest. Das ganze Gebiet ist überzogen von weißem Staub. Frauen, Männer und Kinder (dazu äußere ich mich einfach nicht…) arbeiten konzentriert an ihren Buddhas, während ihnen die Sonne auf den Kopf knallt.

 

Anschließend brachte mich der Fahrer zum Haha Gandaryon Kloster in Mandalay. Es war mein allererster Besuch in einem Kloster und ich war schon ein wenig aufgeregt. Aber als ich dort angekommen bin, war ich zuerst mal entsetzt. Hunderte von Touristen drängten sich an der Straße und beobachteten und fotografierten die Mönche beim Anstehen zum Essen. Ich wollte im ersten Moment sofort wieder umdrehen. Es war mir peinlich, ein Tourist zu sein. Es war mir peinlich, die Kamera zu heben und auf den Auslöser zu drücken. Ich weiß, es ist erlaubt, in Klöstern zu fotografieren und ich habe im Lauf der Reise mit einigen Mönchen über dieses Thema gesprochen. Alle haben mir versichert, dass es ok ist und sie sich daran gewöhnt hatten. Irgendwann habe ich es dann auch gemacht. Zugegeben, Mönche und Novizen sind für mich eine der fotogensten Menschen auf dieser Welt. Sie waren wie ein Magnet. Immer wenn ich welche sah, griff ich automatisch zur Kamera…

Am Nachmittag brachte mich Myat, mein Fahrer, nach Sagaing Hill, ungefähr 30 Autominuten von Mandalay entfernt. Von der Brücke aus hast du einen schönen Blick auf den Hügel und kannst, falls es nicht diesig ist, schöne Fotos machen. In Sagaing Hill reiht sich wieder eine Pagoda nach der anderen. Du würdest mindestens einen ganzen Tag brauchen, um alle zu sehen. Ich habe die schönsten recherchiert und hier sind sie:

U Min Thonze: Auch bekannt als die Pagode der 30 Höhlen. U Min bedeutet Höhle, Thonze 30. 45 Buddhas reihen sich in der halbmondförmigen Pagode, die teilweise in den Hügel eingebaut ist, aneinander. Am höchsten Punkt hast du einen wunderschönen Ausblick auf Sagaing Hill und den Fluss.

Sun U Ponys Shin Pagoda: War leider in Restauration, als ich dort war.

Kaunghmudaw Pagoda mit seiner riesigen goldenen Maha Lawka Marazein Stupa

Zum Sonnenuntergang musst du unbedingt zur U-Bein Brücke. Sie ist die längste Teakholzbrücke der Welt und dicht gedrängt am Morgen oder am Abend, wenn die Einheimischen sie überqueren und die Touristen ankommen, um einen spektakulären Sonnenauf- oder untergang zu sehen. Du kannst dir ein Boot ausleihen und sehr schöne Fotos vom Boot aus machen. So hab ich es gemacht. Es gibt sogar Picknick Boote, die du mieten kannst. Ich habe mein Tele-Objektiv mitgenommen und das war eine gute Wahl.

  
  

Mandalay hat ein paar großartige Plätze, wie die oben genannten, die es zu sehen gibt. Du schaffst Mandalay in zwei Tagen. Mehr würde ich nicht empfehlen, weil die Stadt ansonsten nicht unbedingt eine Schönheit ist.

Nächster Halt: die unvergessliche Landschaft von Bagan.